Sanierung
Die Hofanlage mit ihren Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, mit Ställen und Scheunen wurde in den Jahren 2006 bis 2016 aufwendig restauriert. Dabei wurden Materialien und Techniken verwandt, die heute nicht mehr alltäglich sind.
… und vieles ist noch zu tun!
Wenn Sie sich selbst einer solchen Herausforderung stellen (müssen), sprechen Sie uns an, wir geben gerne unsere Erfahrungen weiter!
Wie alles begann…
Im Juni 2006 hat unsere Familie entschieden, das alte Fachwerkhaus zu sanieren.
Alles war so, wie unser Großvater Wilhelm Tüncher es im August 1986 hinterlassen hatte…
In der Küche hing noch seine Kappe am Haken, die Prilblümchen aus den 70-igern klebten an der Wand und im Vorratsraum lagerten ca. 300 Einmachgläser.
Wir benötigten ein Vierteljahr um das Haus leerzuräumen.
Ein neues Dach...
Im Oktober war es soweit, das Dach wurde abgedeckt, der Dachstuhl abgenommen und das Haus bekam ein neues Dach. Dabei galt es den 100- jährigen Rebstock zu schützen und die Auflagen der Denkmalschutzbehörde zu erfüllen.
… und neue Schwellen
Schnell zeigte sich, dass die Eichenbalken, die die Fußschwellen bildeten, verfault waren und ausgetauscht werden mußten. So wurde das gesamte Haus abgestützt und die Schwellen erneuert;
natürlich sind dabei ein Großteil der Fachwerke herausgefallen…
Und damit ...
... hatten wir die Totalsanierung, es mußte nicht nur das Dach, sondern auch sämtliche Wände und Böden erneuert werden. Oder wie unser Zimmermann sagte:
Sie haben jetzt weniger als einen Rohbau!
Lehm ist ein toller Baustoff ...
Wir haben die Wände neu mit Lehmsteinen aufgemauert und anschließend im Innenbereich Lehmplatten auf einer Holzkonstruktion befestigt. Dann wurden mehrere Lagen Lehmputz aufgebracht.
Die Lehmwände sorgen Sommer wie Winter für ein angenehmes Raumklima!
Jahrzehntelanger Wassereinbruch …
… sorgte dafür, dass die vordere Scheune abgerissen werden mußte;
nur mit erheblichem Aufwand konnte die Natursteinmauer restauriert werden.
Heute befindet sich dort ein Innenhof mit Holz Terrasse.
… und die Mauer fällt
In einer gemeinsamen Aktion wurde die Mauer, die den Hof über 60 Jahre geteilt hatte, 2008 durch die Familie abgerissen und die Pflastersteine, die damals entfernt wurden, wieder ergänzt.
Nichts erinnert heute mehr daran, dass der Hof geteilt war.
Und so sieht's heute aus
Während das Gebäude Pfarrgasse 7 schon seit langen Jahren unter Denkmalschutz gestellt ist, wurde 2010 dann auf Antrag der Eigentümer die gesamte Hofanlage unter Ensembleschutz gestellt.
Mit großer Anstrengung konnte der Gebäudekomplex entsprechend der heutigen Anforderungen an Brandschutz, Schallschutz, Statik und sonstiger baurechtlicher Auflagen 2016 die Umnutzung in eine Stätte für Veranstaltungen erreicht werden.